Welcher Visus ist normal?

Bei der Bezeichnung „Visus" handelt es sich um den lateinischen Begriff für Sehstärke. Er umfasst die Fähigkeit der Augen, Objekte scharf zu erkennen. Doch welcher Visus sollte im Normalfall vorliegen?

Je schärfer der Seheindruck, umso höher der Visus

Das menschliche Auge ist ein komplexes Organ, auf dessen Innenseite sich die Netzhaut (Retina) befindet. Auf der Sehachse liegt eine Region, auf der die Sinneszellen besonders dicht angesammelt sind. Diese werden als Makula bezeichnet, wobei sich im Zentrum die Fovea (Sehgrube) befindet. An dieser Stelle ist die Konzentration lichtverarbeitender Sinneszellen am höchsten.

Die Hornhaut und Augenlinse bündeln das Licht so, dass betrachtete Objekte möglichst genau auf dieser Region abgebildet werden. Je mehr Sinneszellen in der Region der Fovea vorhanden sowie funktionstüchtig sind, umso schärfer das Bild und umso höher der Visus.

Sie erkennen: Der Visus hat nicht direkt etwas mit Abbildungsfehlern zu tun. Viel eher hängt dieser von der Anzahl der Sinneszellen ab, die genetisch bedingt ist und sich selbst durch Massnahmen wie Augentraining oder sogar Operationen nicht steigern lässt.

Der Visus nimmt mit steigendem Alter ab

Sehschärfe ist der wichtigste messbare Parameter des Sehsinns. Viele rechtliche Vorschriften und Auswahlbedingungen basieren nicht zuletzt auf dem Visus. Massgebend ist hierbei, bis zu welchem Abstand das Auge in der Lage ist, zwei getrennte Punkte zu erkennen.

Gewöhnlicherweise ist der Visus altersabhängig und liegt bei einem 20-jährigen Menschen bei rund 1,0 bis 1,6. Eine 80-jährige Person weist wiederum nur noch einen Visus von 0,6 bis 1,0 auf. Grund dafür ist, dass die Sehschärfe resp. der Visus mit steigendem Alter abnimmt.

Von welchen Faktoren ist der Visus genau abhängig?

Verschiedene Faktoren sind hinsichtlich des Visus ausschlaggebend. Hierzu zählen:

  • Das Auflösungsvermögen des Augapfels.
  • Die Abbildungsqualität auf der Netzhaut.
  • Die optischen Eigenschaften des Objekts und der vorliegenden Umgebung.
  • Die Form des Objekts, da die Netzhaut und das zentrale Nervensystem bestimmte Formen höher auflösen.

Wie gut Sie auf weite und nahe Distanzen sehen, erfahren Sie bei einem qualifizierten Sehtest.

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