Wie sich das Sehen im Alter verändert
Wenn wir älter werden geht das natürlich auch an unseren Augen nicht spurlos vorbei. Mit Anfang/Mitte des 40. Lebensjahres bemerken wir die beginnende Unschärfe, wenn wir nahe Objekte betrachten. Plötzlich muss man mit der Distanz jonglieren, um die Zeitung lesen zu können oder man schiebt den PC-Bildschirm hin und her bis eine gewünschte Sehschärfe erreicht ist. Das geht auch nur eine gewisse Zeit gut, dann fängt das Spiel von vorne an und irgendwann bleibt die Unschärfe, egal auf welchem Abstand.
Diesen Umstand verdanken wir der Alterssichtigkeit (Presbyopie), einem normalen Alterungsprozess, der jeden Menschen betrifft. Dabei versteift sich die sonst flexible Augenlinse und kann sich dementsprechend nicht mehr auf nahe Objekte einstellen. Eine Lesebrille oder spezielle Arbeitsbrille für den Computer wird notwendig, um die Augen zu entlasten und wieder eine optimale Sehqualität im Nahbereich zu erzielen.
Auch an unserer Netzhaut geht das Alter nicht spurlos vorbei. Sie wird schlechter durchblutet und weniger mit Nährstoffen versorgt. Dadurch kommt es teilweise zum Absterben der lichtempfindlichen Sinneszellen, was in Verbindung mit der verlangsamten Pupillenreaktion letztendlich unsere Blendempfindlichkeit erhöht.
Durch eine veränderte Zusammensetzung und Produktion des Tränenfilms leiden ältere Menschen oft unter trockenen Augen, was wiederum auch Einfluss auf das Sehen haben kann.
Augenerkrankungen wie grauer und grüner Star, Makuladegeneration oder diabetische Retinopathie können im fortgeschrittenen Alter auftreten. Umso wichtiger sind die Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt, die mit Beginn des 40. Lebensjahres zu empfehlen sind. Auffälligkeiten können somit frühzeitig erkannt und behandelt werden, um die Augengesundheit noch lange zu erhalten.