Deshalb ist Myopiemanagement nur bei Kindern effektiv

Myopie ist ein allgegenwärtiges Problem. Allein in Europa sind etwa 50 % aller jungen Menschen kurzsichtig. Ihr Kind ist ebenfalls kurzsichtig und Sie wünschen sich, dass es in Zukunft nicht durch hohe Dioptrienwerte im Alltag eingeschränkt wird?

Rechtzeitiges Myopiemanagement kann in den meisten Fällen die richtige Lösung sein. Doch warum lässt sich eine fortschreitende Myopie nur bei Kindern so erfolgreich stoppen und wie genau funktioniert Myopiemanagement? Das und noch mehr spannende Fakten erfahren Sie in diesem Blogpost von Dynoptic

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Was ist Myopie?

Als Myopie (Kurzsichtigkeit) wird eine Sehschwäche bezeichnet, bei welcher der Brennpunkt des Auges bereits vor der Netzhaut liegt und deshalb in der Ferne nur ein unscharfes Bild wahrgenommen werden kann. Der Auslöser hierfür ist in der Regel ein zu lang gewachsenes Auge. Der Grund für das übermässige Wachstum ist allerdings bis heute nicht 100 % geklärt. Klar ist allerdings, dass sowohl Gene als auch Lichtexposition und Grad der Bildung das Längenwachstum des Auges beeinflussen können. Andersrum kann das Wachstum des Auges im Kindesalter durch Myopiemanagement auch positiv beeinflusst und effektiv gebremst werden.

Welche Massnahmen beinhaltet das Myopiemanagement?

Bei Myopiemanagement handelt es sich um eine massgeschneiderte Therapie, welche sowohl spezielle Kontaktlinsen, besondere Brillengläser, Anpassungen im Alltag und Medikamente umfassen kann. Gewöhnliche Kontaktlinsen und schwach korrigierte Brillengläser können das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit hingegen sogar beschleunigen.
Folgende Methoden helfen dabei die Myopieprogession aufzuhalten:

Wie kann die Myopieprogression abgebremst werden?

  • Nachtlinsen: Die sogenannten orthokeratologischen Kontaktlinsen zählen zu den effektivsten Methoden des Myopiemanagements
  • Augentropfen: Mydriatikum verlangsamt nachweislich das Fortschreiten der Myopie.
  • Weiche, multifokale Kontaktlinsen
  • Brillengläser für Myopie-Prävention: Bifokalbrillen und Gleitsichtbrillen

Was hilft ausserdem gegen Myopie?

Studien haben gezeigt, dass Kinder seltener kurzsichtig werden bzw. die Kurzsichtigkeit weniger schnell voranschreitet, wenn sie sich häufiger im Freien aufhalten. Schon zwei Stunden Tageslicht täglich können das Risiko einer Kurzsichtigkeit halbieren. Der Aufenthalt im Freien führt dazu, dass die Kinder mehr in die Ferne sehen und dadurch der Augapfel weniger Reize erhält, in die Länge zu wachsen. Auch das helle Licht an sich hemmt das Wachstum des Augapfels, wahrscheinlich über den Botenstoff Dopamin. Das nahe Sehen am Tablet und Smartphone bietet dagegen den gegenteiligen Reiz - der Augapfel wächst mehr in die Länge und eine Kurzsichtigkeit wird unterstützt. Zwischen dem sechsten und 18. Lebensjahr, in der Zeit des Wachstums, sollten Kinder und Jugendliche daher so viel Zeit wie möglich im Freien verbringen und die Zeit an Tablet, PC und Smartphone auf ein Minimum reduzieren.

Warum ist Myopiemanagement bei Kindern und Jugendlichen sinnvoll?

Da sich Kinder in einer konstanten Wachstumsphase befinden und sich somit auch das Auge schnell verändern kann, kann die Kurzsichtigkeit bei Kindern schnell zunehmen. Teilweise müssen Brillengläser alle sechs Monate um bis zu -0.75 Dioptrien verstärkt werden.

Doch die Einschränkungen beim Sehen in die Ferne sind nicht das einzige Problem: eine rasant voranschreitende Myopie bringt ein erhöhtes Risiko für Netzhautablösung, Aderhautrisse, myopische Makulopathie, Katarakt und Glaukom mit sich.

In der Regel sind Kinder bis 10 Jahren noch leicht weitsichtig. Sind die Augen schon vorher bei 0 Dioptrien oder im Minusbereich, wird die Myopie höchstwahrscheinlich noch deutlich ansteigen. Umso wichtiger ist es, die Kurzsichtigkeit so früh wie möglich zu erfassen und entsprechend zu behandeln. Denn ist das Auge einmal ausgewachsen (ab dem 18. Lebensjahr), kann die Form nicht mehr mithilfe von Myopiemanagement beeinflusst werden. Die Therapie sollte bis zu diesem Zeitpunkt ununterbrochen durchgeführt werden. Ist das Kind nach dem 18. Lebensjahr noch mit intensiver Lernarbeit beschäftigt (zum Beispiel zum Erlangen eines höheren akademischen Grades), empfiehlt es sich, das Myopiemanagement noch mindestens bis zum 20. Lebensjahr fortzuführen. Der Grund? Zahlreiche Studien belegen, dass die Kurzsichtigkeit während der Ausbildungszeit nochmals um ca. -0.25 Dioptrien pro Jahr ansteigen kann.

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