Was genau versteht man unter einem Kolobom?
Ein Kolobom ist eine Spaltbildung des Auges. Am häufigsten ist dabei die Iris, also die Regenbogenhaut, betroffen. Die Pupille ist in diesem Fall wie ein Schlüsselloch geformt, wobei zusätzlich ein dunkler Spalt ersichtlich ist. An dieser Stelle hat sich die Iris nicht vollständig verschlossen.
Es können aber auch andere Strukturen des Auges von einem Kolobom betroffen sein. So kann dieses ebenso am Lid oder der Augenlinse, als auch im hinteren Augenabschnitt (Sehnerv und Netzhaut) auftreten. Ein Kolobom kann sowohl einseitig wie auch an beiden Augen vorkommen.
In den meisten Fällen ist ein Kolobom angeboren. Die Ursache ist diesbezüglich eine Fehlentwicklung in der embryonalen Phase. In der 4. bis 15. Schwangerschaftswoche entwickelt sich die Struktur des Auges. Wenn zu diesem Zeitpunkt Störungen auftreten, kann dies die Entwicklung des Auges stark beeinträchtigen. Was diese Störungen genau auslöst, ist nach wie vor nicht vollständig geklärt. Man vermutet das bestimmte Arzneimittel oder andere chemische Stoffe, die während der Schwangerschaft eingenommen werden, dafür verantwortlich sind.
Auch erbliche Erkrankungen wie Trisomie 13, CHARGE-Assoziation, Morbus Hirschsprung oder DiGeorge-Syndrom gelten als Auslöser von Kolobomen.
Ein erworbenes Kolobom kann im Laufe des Lebens durch Verletzungen oder nach Operationen am Auge entstehen. Ein solches tritt in der Regel nur einseitig auf.